A Song Of Ice And Fire
George R.R. Martins Epos "A Song of Ice and Fire" wird von HBO als TV-Serie verfilmt. Drehstart des ersten Buches "A Game Of Thrones" (9 Folgen und einen Pilotfilm) ist noch diesen Sommer in Belfast. Auf imdb.de kann schon die Besetzung betrachtet werden, mit Sean Bean wurde auch ein perfekt in die Rolle passender Hollywood Star gefunden.
Ich kann nur jedem empfehlen sich die Bücher zu besorgen, ich habe wirklich lange, lange, laaaange keine so fesselnde Fantasy-Literatur mehr unter die Finger bekommen. Die Diskussion, ob George R.R. Martin nun ein neuer Tolkien ist oder nicht (natürlich nicht) sollte da nicht abschrecken, auch nicht die etwas maddelige deutsche Ausgabe (Goldmann Verlag) in ihrer grottigen Übersetzung (besser gleich die Original-Ausgabe auf englisch lesen!).
"A Song of Ice and Fire" ist eine Art mittelalterliche Familien-Saga, in der jedes Kapitel aus der Sicht einer anderen Figur beschrieben wird. Diese Erzählweise ergibt einen spannenden und später sehr komplexen Blick auf die Geschehnisse, der eine moralische Bewertung der Charaktere zum Teil deutlich erschwert.
Die Handlung ist unglaublich spannend, die einzelnen Kapitel enden meistens mit einer art Cliffhanger (Martin war früher Drehbuchautor für die Serie "The Bold And The Beautiful"), die unvorhergesehenen Ereignisse und erstaunlichen Wendungen mitunter etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn liebgewonnene Figuren aus heiterem Himmel üblen Schicksalsschlägen erliegen.
Am Anfang war ich mir ob der literarischen Qualität unsicher, aber mittlerweile verbeuge ich mich vor den Büchern: die Charaktere sind toll gezeichnet und in den Dialogen wird so viel zwischen den Zeilen gesprochen, dass man die am liebsten sofort selber inszenieren möchte.
Sehr gefallen hat mir, dass die Welt der Geschichte zunächst allen üblichen Fantasy-Klischees trotzt. Es wird zwar im Prolog auf mystische Wesen hingewiesen (dunkle Umhänge und leuchtene Augen), aber Magie und Mystik tauchen dann allenfalls in den Gutenacht-Geschichten der Kindermädchen auf. Im Verlauf der Geschichte sickert dann nach und nach auch das Übernatürliche durch, wird aber durch diese spärliche Dosierung nur Begleiterscheinung und irgendwann einfach als Teil der Welt akzeptiert. Dann gibt es zwar Drachen und Riesen und Dämonen und hastenichgesehen, aber gegen den Menschen und seine Intrigengespinste haben die anscheinend auch kein Mittel…
Mehr Infos gibt es auch auf der deutschen Fan-Plattform Eis und Feuer, die englischen Bücher sind bei Amazon.de erhältlich.
nyck - 7. Jun, 18:20