da Prinz
Gestern grad mal das neue Prince of Persia reingelegt. Hier mein erster Eindruck:
Ein sehr, sehr schönes Spiel. Toll gemachter Sound, hübsche Kulisse, nette Grafik (wenn auch eigenwillig und manchmal leichte Grafikfehler), gute Charaktere mit gut gesprochenen Dialogen (manchmal reden die etwas zu viel), schöne Animationen, hübsche Ideen…
Das Rundum-Paket stimmt also. Wenn es nicht ein typisches Ubisoft-Game wäre…
Das Spiel hat ähnliche Schwächen wie damals Assassin's Creed und das ist hauptsächlich die Wiederholung einer einmal gezeigten und dann gelernten Levelstruktur. Das macht das Spiel irgendwann leider langweilig.
Aber ich greife vor und erkläre nochmal die Geschichte und Spielmechanik:
Der Prinz trifft auf Prinzessin Elika, die verfolgt wird. Er hilft ihr und innerhalb des Tutorials trifft man auf Elikas Vater, der in einem Tempel den Geist der Dunkelheit entfesselt. Die ganze Welt ist nun schwarz und dunkel und hässlich. Elika und der Prinz möchten die Welt aber wieder schön haben. Daher besuchen sie mithilfe einer Weltkarte, auf der Orte (Level) markiert werden können, in Tempeln oder Gemäuern befindliche "fruchtbare Ebenen". Inmitten dieser Ebenen steht ein "Lichtquell", eine blaue Lichstäule, in die Elika sich stellen/schweben kann, wodurch sich Elikas Magie entfaltet und die dörre Ebene wieder grün und schnuckelig macht (Vögel zwitschern, Blumen blühen auf, leider keine hoppelnden Häschen - ist ja kein japanisches Spiel, da wären dann auch noch Rehkitze schmusend durch die Gegend gelaufen).
Um an diese Ebenen zu gelangen muss ein Weg durch das Gemäuer gemeistert, bzw erklettert werden, so eine Art Parkour-Parcours. Der Prinz ist allerdings ein meisterhafter Kletterfuchs und hat eine schicke Kletterkralle am rechten Arm mit der er hangeln, gleiten, rutschen kann. Elika rennt ihm immer hinterher und kann kombomässig helfen (z.b. bei weiten Sprüngen) und rettet den Prinzen bei Abstürzen (sterben ist nicht, die rettet ihn immer und setzt ihn wieder auf den Absprungspunkt zurück. Pädagogisch sehr wertvoll). Die Kletterei ist gefällig, die Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig aber ok.
Wenn auf der Karte ein Ziel markiert wurde kann Elika zwischendrin durch einen Druck auf die Dreieckstaste aufgefordert werden einen kleinen blauen Lichtball zu schleudern. Dieser fliegt nach ein, zwei Schnörkeln folgsam in Richtung des auf der Karte markierten Ziels und dient somit als Wegweiser. Ein sehr schönes Feature, erinnert deutlich an das Schwert in Shadow of Colossus (Wikipediaeintrag, weil Website tot), und ist ja auch bei Dead Space aufgenommen worden. Im übrigen erinnert vieles bei Prince of Persia an das oben erwähnte Shadow of Colossus…
Am Lichtkegel auf der "fruchtbaren Ebene" abgekommen wartet ein mehr oder weniger böser Endgegner, der via Schwert, Kletterfaust und Akrobatik-Kombo plus kombiniertem Elika-Magie-Angriff erlegt werden muss und sich dann zurück in die Schatten trollt. Die Kämpfe sind eher willenloses Knöpfchendrücken im Angriff und R2-Button gehalte in der Defensive. Immerhin sehen die Monster toll aus und die unterschiedlichen Charaktere sind schön ausgearbeitet (man kann sich unterwegs von Elika allerlei über deren Hintergrundgeschichte erfahren).
Nun ja. Nachdem also der Kletterweg gemeistert, der Endgegner verschattet, die "fruchtbare Ebene" wieder fruchtbar gemacht worden ist können/müssen im gleichen Gebiet verteilte "Lichtpunkte" eingesammelt werden, die Elikas Magie/Energie-Haushalt wieder herstellen. Zudem werden eine gewisse Anzahl dieser Lichtpunkte benötigt um das nächste Gebiet/Level freizuschalten. Naja, notgedrungen muss man also nochmal den Weg hin und her springen um Lichtpunkte einzusammeln, aber man kann dies wohl mit der "Anreise" zum nächsten Gebiet/Level verbinden…
Ab da setzt die Repetition des beschriebenen ein und Spass, sowie Motivation beginnen langsam zu schwinden. Die alte Ubisoft-Schwäche also. Bei Assassin's Creed hat mich das Klettern so geflasht, dass mir die Wiederholung egal war, bei Prince of Persia nervts irgendwie…
Allerdings habe ich erst die ersten fünf Level gemacht, das erste war Tutorial. Wer weiss ob sich das Spiel nachher in der Mechanik noch wandelt… Ich werde abschliessend berichten wie weit ich das Game gespielt habe.
nyck - 2. Dez, 10:32
ich denke da mit freude an god of war und seine extrem vielschichtige steuerung zurück, sowas gabs bisher nicht mehr.
das spielidee selbst klingt ja eher nach kinderkram ganz ehrlich... lichtpünktchen aufsammeln?
bin trotzdem gespannt auf weitere geschichten!
Allerdings muss ich sagen, dass Ubisoft da noch eine Menge dran arbeiten muss, dass das gewährleistet ist.
Was das Gameplay angeht, ja, es ist eher so ein büschn Kinderkram. Erst Kletterei um hinzukommen, dann ein büschn Gehaue und später die Lichtereinsammelei. Wenn da noch ein bisschen mehr Innovation drin wäre…
Ansonsten gehe ich mit azzis Meinung konform: Es ist immer schade, wenn Spiele wie - meiner Meinung nach masslos überschätzt - Assasins Creed derart simpel daherkommen. Verschenktes Potential. Simple/intuitive Steuerung gerne und jederzeit, so es denn dem Spass zuträglich ist! Was aber bei einem Shooter angemessen ist, muss noch lange nicht zu einem Plattformer passen. Ich kaufe schliesslich keine mordsteure PS3, weil ich casual gamer bin, sondern weil ich einen fordernden Zock will. Selbst die Betäubungspuffen bei MGS hat mich da schon etwas abgetörnt. Nein, eine Steuerung muss nicht herausfordernd sein, im Gegenteil. Aber das Spiel sollte es schon sein.