pshaw! Damit befasse ich mich auch etwas ausführlicher!

So, heute habe ich mich eingehender mit call of juarez: bound in blood beschäftigt.

Was sofort auffällt: das Spiel sieht gut aus. Die Landschaften sind hübsch gemacht, erinnern ein wenig an Oblivion, sehr detailreich, schön beleuchtet. Besonders toll fand ich die Gesteinstrukturen in den Felsen. Lediglich die Baumrinde sieht ein wenig plastikmässig aus.

Zum Gameplay:
Vor jedem Level stehen zwei Charaktere zur Wahl, die beiden Brüder Ray und Thomas (siehe oben im Trailer). Beides Draufgänger (nix mit Stealth, oder so), der eine (Ray) mit Doppelrevolver, Dynamit und spanischer Rüstungsplatte vor der Brust, der andere (Thomas) mit Lasso und Gewehr, was sogleich die unterschiedlichen Gameplay-Variationen beschreibt.

Die Missionen sind lineare First-Person-Shooter Aufgaben im Wild-West-Stil mit einer Menge Story-Elementen und dreckigen Dialogen (jedenfalls im Originalton), so dass hier und da ein bisschen Italo-Western Gefühl aufkommt. Bemerkenswert ist eine neue "in-Deckung-Engine", die es einem erlaubt ohne extra Knopfdruck hinter Bäumen, Fässern, Felsen, Hausecken zu verschwinden und das alles erstaunlich flüssig ohne Hakler.

Wenn genug Gegner erlegt worden sind wird eine Special-Bullet-Time freigeschaltet, in der mehrere Gegner in Zeitlupe markiert werden können um sie danach in einem furiosen Feuerhagel darnieder zu strecken. Eine Ähnlichkeit zu Red Dead Revolver drängt sich auf.

Die sich in dem gesamten Spiel wiederfindet. So verlieren sich die Missionen in wildem rumgeballer, mit kleinen inszenierten Highlights, wie Pistolenduellen und Raumstürmungen. Bei den Duellen wird nun mehr Wert auf die Aktionen vor dem eigentlichen Schusswechsel gelegt. Beide Duellanten beginnen sich langsam zu umkreisen und man muss versuchen nicht nur den Gegner im Blickfeld, sondern auch die Hand im richtigen Abstand zum Revolver zu behalten. Der Schusswechsel danach ist nur noch Makulatur, kann nicht halten was die aufgebauschte Dramatik vorher versprochen hat.

Die Kampagne zeichnet die Geschichte der beiden Brüder nach und ist nur im Single-Player spielbar. Der Multiplayer-Modus ist dagegen auf Capture-the-Flag und schnelle Deathmatches ausgelegt und online für bis zu 12 Spieler ausgelegt. Zudem wird es noch "berühmte" Western-Szenarien aus der Geschichte zum nachspielen geben. Was auch immer das genau heisst.

Insgesamt hinterlässt das Spiel einen gemischten Eindruck. Ego-Shooter goes Wild West eben. Die Szenerie gefällt mir grundsätzlich, aber ich würde mir viel mehr Ruhe im Gameplay wünschen, etwas mehr Style und nicht so viel willenloses rumgeballer. Das hat schon der erste Teil der Serie gemacht und Red Dead Revolver ebenso, nix neues also, bloss kurzweilige Action.